Indonesisches Rindercurry (Rendang)

Beef Rendang - indonesisches Rindercurry

Kennt ihr schon Rendang? Das ist ein ursprünglich indonesisches „trockenes“ Rindercurry, das auch in Malaysia, Singapur und in den südlichen Philippinen beliebt ist. Wie ihr wisst lieben mein Mann und ich die asiatische Küche und bringen von unseren Reisen gerne neue Rezepte mit. Mit unserem kleinen Räubermädchen haben wir uns dieses Jahr aber nicht getraut so weit in den Urlaub zu fliegen, da wir schon das ein oder andere schreiende Kind auf Langzeitflügen erleben mussten und wir uns (und ihr) das nicht antun wollten.

So kamen wir eher durch Zufall – bzw. durch ausgiebige Recherche seitens des Mannes – zu diesem Rezept. Denn falls ihr von diesem Gericht noch nichts gehört habt: Es ist von CNN zum beliebtesten Gericht dieser Welt gekürt worden! Da war natürlich unsere Neugier geweckt.

Beef Rendang - indonesisches Rindercurry

Während sich die meisten Currygerichte, die ich bisher gegessen habe, durch eine schmackhafte Sauce aus Kokosmilch und Gewürzen auszeichneten, ist das Rendang Curry ganz anders. Es durchläuft bei seiner sehr langen Zubereitungszeit mehrere Stufen: von einer flüssigen Sauce über eine ölige Sauce bis hin zu einer pastösen Creme, die sich an das fast zerfallene Fleisch schmiegt. Ich war erst gar nicht begeistert, denn der Kokosmilchsud war mir zu fade. Nachdem ich allerdings das Endergebnis probiert hatte, konnte ich gar nicht mehr genug davon bekommen. Je mehr die Sauce verschwindet, desto intensiver wird der Geschmack. Das ist für euch sicherlich logisch, für mich als bekennenden Saucenfreak war es allerdings eine Qual dabei zuzuschauen, wie immer mehr Flüssigkeit verdampft ist. Erst das saftige, ultra zarte Fleisch mit seinem herrlichen Geschmack hat mich davon überzeugt, dass Sauce nicht immer alles ist ;)

Leider ist die Zutatenliste an Gewürzen sehr lang. Ihr müsstet aber alles im Asiamarkt bekommen. Wir hatten bei unserem ersten Versuch weder Tamarindenpaste und Limettenblätter zu Hause und so kam kurzerhand statt dessen der Saft und der Abrieb einer großen Limetten hinzu. Dadurch bleibt das Gericht ein wenig süßlicher, als wenn ihr Tamarinde verwenden, aber so könnt ihr euch zur Not behelfen. Auch mussten wir uns nach unseren Recherchen entscheiden, welchem Rezept wir folgen. Denn wie bei Paella oder Thai Curry gibt es unzählige Rezepte und Abwandlungen. Die Basis bildet eine Paste aus Chilis, Zwiebeln, Knoblauch, Zitronengras, Ingwer, Galgant und Öl, die mit dem angebratenen Fleisch vermischt wird und mit Kokosmilch und weiteren Gewürzen aufgegossen wird.

Da ich bei der Schärfe seit meiner Schwangerschaft wieder zu einer Memme mutiert bin, haben wir nicht allzu viele Chilis verwendet. So ist das Gericht scharf, ohne dass euch der Gaumen wegbrennt. Wenn ihr euer Essen gerne (höllisch) scharf esst, müsst ihr also da am Rezept justieren. Oder Ihr reicht frisch geschnittene Chiliringe oder Chiliflocken dazu, so dass sich die Chili-Fetischisten unter euren Gästen auch so richtig wohl fühlen.

Das Gericht ist nämlich wegen seines Aufwands nichts für die Alltagsküche. Während die Zutaten schnell präpariert sind, schmort das Curry erst einmal 1.5 Stunden mit geschlossenem Deckel. Dann benötigt die Sauce noch einmal die selbe Zeit (wenn nicht ein wenig mehr) um einzureduzieren.

Ich hoffe ihr lasst euch nicht durch die opulente Zutatenliste und die lange Zubereitungszeit abschrecken und probiert es wenigstens einmal aus. Ich verspreche euch: Wenn ihr Currys liebt, werdet ihr Rendang vergöttern.

Beef Rendang - indonesisches Rindercurry

Zutaten

(reicht für 4-5 Personen)

für die Gewürzpaste:

  • 6 kleine, scharfe getrocknete Chilis
  • 2 kleine Zwiebeln
  • 4 Knoblauchzehen
  • 2 Stangen Zitronengras
  • 2 daumengroße Stücke Galgant
  • 2 daumengroße Stücke Ingwer
  • 2 EL neutrales Pflanzenöl

für das Curry:

  • 1 kg Rindergulasch
  • 1 EL neutrales Pflanzenöl
  • 4 grüne Kardamomkapseln
  • 2 ganze Sternanis
  • 4 Nelken
  • 1 Zimtstange
  • 1 Stange Zitronengras
  • 2 Dosen Kokosnussmilch (à 400 ml)
  • 2 TL Tamarindenpaste
  • 4 Kaffir-Limettenblätter (ersatzweise Abrieb einer Bio-Limette
  • 1.5 TL Salz

Zubereitung

Plant euch für die Zubereitung am besten einen halben Tag ein. Die Zutaten sind zwar schnell zusammengerührt, aber das Curry muss bei kleiner Hitze lange schmoren.

Für die Gewürzpaste:

Gebt die Chilis in ein kleines Gefäß und begießt sie mit kochendem Wasser. Lasst sie ca. 10 Minuten rehydrieren.

Schält die Zwiebeln, den Ingwer, den Galgant und den Knoblauch und zerkleinert alles grob. Entfernt die äußerste Schicht des Zitronengrases, schneidet die Spitze ab und klopft die Stangen mit der stumpfen Kante eines großen Messers weich. Anschließend schneidet ihr diese bis auf das obere, meist grüne Drittel klein.

Gebt alle Zutaten für die Paste, bis auf die grünen Zitronengrasstängel, zusammen mit dem Öl in ein hohes Gefäß und mixt die Mischung mit dem Pürierstab durch, bis ihr eine feine Paste habt.

So sieht eure Paste aus, wenn sie fertig ist:

Rendang Gewürzpaste

Für das Curry:

Kardamom in einem Mörser anstoßen und mit dem Sternanis in einen Gewürzbeutel (oder Teebeutel, oder Teesieb) geben. Ihr könnt diese Zutaten natürlich auch so hinzufügen, solltet sie aber wieder herausfischen, bevor die Flüssigkeit komplett einreduziert ist.

Nelken im Mörser fein reiben und zur Seite stellen.

Öl in einem großen Schmortopf erhitzen und Fleisch in 2 Portionen darin anbraten, bis es von allen Seiten schön braun ist. Dann auf einen Teller geben.

Die Gewürzpaste in den heißen Topf geben und 2-3 Minuten anbraten. Dabei verflüchtigt sich ein Großteil der Flüssigkeit und die Paste wird dicker und dunkler.

Fleisch wieder hinzufügen und Kokosmilch, Zitronengras, Zimtstange, Sternanis, Kardamom, Nelken, Tamarindenpaste, Salz und Limettenblätter (oder Limettenabrieb) dazu geben.

Rendang kochen

Unter Rühren einmal aufkochen lassen, dann die Hitze reduzieren und das Curry bei kleiner Hitze mit geschlossenem Deckel 1.5 Stunden schmoren lassen.

Nach der Schmorzeit testen, ob das Fleisch sich schon mit einem Kochlöffel mühelos zerteilen lässt. Geht das noch nicht, muss das Curry noch ein bisschen weiterschmoren.

Wenn das Fleisch zart ist, legt ihr den Deckel beiseite und erhört die Temperatur. Entfernt die Zimtstange, das Zitronengras und den Gewürzbeutel mit dem Sternanis und dem Kardamom. Lasst das Curry unter gelegentlichem Rühren so lange kochen, bis die komplette Flüssigkeit verkocht ist und die Sauce zu einer Paste geworden ist, die das Fleisch umhüllt.

Ich hoffe, ich habe euch jetzt nicht mit der langen Zubereitungszeit abgeschreckt und ihr probiert es einmal aus, es schmeckt einfach fantastisch :)

Das Rezept zum Ausdrucken findet ihr *hier* oder im Rezeptindex unter R.

Ich wünsche euch einen guten Appetit und habt ein schönes Wochenende
Eure Dina

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