Blaubeer-Macarons – Über grandioses Scheitern, Verbissenheit und ein erlösendes Ergebnis

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Ich habe es getan – zum ersten Mal in meiner Back-Laufbahn habe ich mich an Macarons gewagt. Ich habe einige Rezepte gelesen, ausgewählt und ausprobiert. Und ich muss wirklich sagen: Es ist heikel! Verdammt heikel! Sind die Mandeln nicht klein genug, gibt es „Pickel“, ist die Teigkonsistenz zu fest, werden die Macarons hohl oder reißen, etc. etc. Ich glaube, ich muss euch gar nicht erzählen, was bei Macarons so alles schief laufen kann ;) Da es normalerweise immer nur das tolle Ergebnis zu sehen gibt, habe ich mir gedacht „meine Güte, so schwer wird’s doch nicht sein“… weit gefehlt: Im ersten Durchgang hatte ich zwar recht nett anzusehende Schalen, die leider hohl waren. Beim zweiten Versuch hatten meine Macarons Pickelchen. Nach ausgiebiger Recherche – mein Ehrgeiz war geweckt – habe ich ein tolles Tutorial gefunden, dass bei mir zu wunderbaren Ergebnissen geführt hat. Mein Dank gebührt hier der lieben Claudia von Ofenkieker, die auf ihrem Blog auch gleich erklärt, wie man die vielen kleinen Fehlerchen vermeiden kann.

Mein Ergebnis, das ich eigentlich zu „ich back’s mir“ einreichen wollte, seht ihr hier: Herrlich schmelzende, beerige Macarons, bei denen ich mich zügeln musste, sie nicht alle auf einmal zu verschlingen!

Zutaten

für die Macaron-Schalen
(nach: http://ofenkieker.de/grundrezepte/teig/macarons/)

  • 105g Eiweiß (von ca. 3 Eiern, Größe M)
  • 140g geschälte und gemahlene Mandeln
  • 90g Puderzucker
  • 110g feinster Zucker
  • ¼ TL Salz

für die Creme

  • 100 g Mascarpone, zimmerwarm
  • 50 g Frischkäse
  • 160 g Heidelbeeren
  • 3 EL Zucker
  • 1 Blatt Gelatine

Zubereitung

Zuerst bereitet ihr die Füllung zu: Weicht die Gelatine in Wasser ein. Dann wascht die Heidelbeeren und gebt sie zusammen mit dem Zucker in einen Topf und lasst beides bei mittlerer Hitze sirupartig einkochen. Ihr könnt ein bisschen nachhelfen, indem in die Beeren ein bisschen anquetscht, so tritt der Saft schneller aus. Ist die gewünschte Konsistenz erreicht, zieht ihr die Beeren vom Herd und rührt die ausgedrückte Gelatine schnell unter. Gebt die Beeren nun zur Mascarpone und mischt alles kräftig durch. Dann lasst ihr die Füllung im Kühlschrank mindestens 2 Stunden anziehen.

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Jetzt geht’s an die Macarons: Mischt das Mehl mit dem Puderzucker und gebt die Hälfte der Mischung in einen Blender und mahlt die Mischung gut durch. Siebt sie locker in eine weitere Schüssel. Es bleiben wahrscheinlich ein paar gröbere Mandelstückchen im Sieb zurück. Das könnt ihr mit der restlichen ungesiebten Mandel-Zuckermischung im Mixer mahlen und zu der übrigen Mischung sieben. Ist die Mischung pudrig genug? Wenn ja, könnt ihr weitermachen. Falls ihr noch kleine Stückchen entdeckt, mahlt und siebt das Gemisch lieber noch einmal durch.

Nun wiegt ihr das Eiweiß in einer runden Metallschüssel ab. Falls ihr ein paar Gramm zu viel Eiweiß habt, könnt ihr dieses mithilfe einer Eierschale oder einem Küchenkrepp entfernen. Gebt den Zucker hinzu und stellt die Metallschüssel über einen Topf mit heißem Wasser (Wasserbad). Erhitzt die Masse unter Rühren auf 60°C. Falls ihr kein Thermometer habt, rührt so lange bis sich der Zucker aufgelöst hat.

Währenddessen könnt ihr euren Backofen schon einmal auf 120°C (Umluft) vorheizen.

Schlagt anschließend das Eiweiß ca. 5-10 Minuten sehr steif. Die Creme sollte weiß und glänzend sein und zwischen den Rührbesen hängen bleiben.

Hebt nun die Mandelmischung in zwei Schritten mit einem Gummispachtel unter die Creme. Rührt dabei nur gerade so lange, bis keine Eiweiß-Flöckchen zu sehen sind und der Teig lavaartig (langsam und ohne zu reißen) vom Spachtel läuft.

Gebt nun den Teig in einen mit Lochtülle bestückten Spritzbeutel und spritzt ca. 2€-große Kreise auf ein mit Backpapier belegtes oder mit Macaron-Matte versehenes Blech. TIPP: Malt euch mithilfe eines 2€-Stücks Kreise auf das Backpapier (lasst dabei einen ca. 3 cm großen Abstand zwischen den Kreisen) und dreht es um. So habt ihr es nachher einfacher beim Größe abschätzen.

Klopft dann das Blech ein paar Mal von unten an. So entweicht die Luft und die Oberflächen glätten sich. Kleinere Spitzen ziehen sich beim Backen von selbst glatt – größere Spitzen könnt ihr mit eurem befeuchteten Finger vorsichtig glatt tupfen. Falls sich Luftblasen an der Oberfläche gebildet haben sollten, stecht sie mit einer Nadel auf.

Die Macarons kommen nach diesem Rezept SOFORT in den Ofen. Sie müssen nicht ruhen. Backt sie bei 120°C ca. 30 Minuten. Sie sollten noch hell und ein bisschen weich sein.

Zieht das Backpapier oder die Matte vom Blech und lasst die Schalen 10 Minuten abkühlen. Dann könnt ihr sie vorsichtig lösen. Lasst sie auf einem Gitter kurz weitertrocknen, damit sie auch von unten aushärten.

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Nun geht’s ans Befüllen: Legt eure Macaronschalen paarweise (passend) zusammen. Füllt die Creme in einen Spritzbeutel mit Lochtülle und gebt jeweils auf eine Schale einen Klecks Füllung. Fügt die beiden Schalen mit einer drehenden Bewegung zusammen.

Lasst es euch schmecken und berichtet mir, ob ihr schon Macaron-Erfahrungen gemacht habt :)

Das Rezept zum Ausdrucken findet ihr *hier* oder im Rezeptindex unter B.

♥ Eure Dina

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11 Kommentare zu “Blaubeer-Macarons – Über grandioses Scheitern, Verbissenheit und ein erlösendes Ergebnis

  1. Rea 15. März 2015 um 10:42 Reply

    Ich habe stundenlang meine Mitbewohnerin beim Puderzucker sieben beobachtet. Und dann war der Teller mit den Macarons nach 15 Minuten leer. Ich hege großen Respekt für euch!

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    • Dina 15. März 2015 um 11:04 Reply

      Liebe Rea, genauso war’s auch bei mir. Aber was tut man nicht alles für 15 Minuten Glück ;)
      Liebe Grüße, Dina

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  2. Miran Derea 15. März 2015 um 10:52 Reply

    Die sehen einfach soooo perfekt aus! Unglaublich schön :-)

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  3. immerferien 15. März 2015 um 11:57 Reply

    Hallo Dina,
    auch von mir meine größte Hochachtung. Mir vergeht die Lust am Nachbacken immer schon, wenn ich diese grammgenauen Angaben sehe.
    Aber die Ergebnisse bei anderen schaue ich mir sehr gerne an, deine sind wirklich toll geworden!
    Viele Grüße
    Maria

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    • Dina 15. März 2015 um 12:11 Reply

      Danke Dir, Maria! Ja, Macarons sind fies. Da kann man so schrecklich viel falsch machen. Beim nächsten Mal überleg ich mir auch, ob ich nicht lieber ein paar davon kaufe ;)
      Liebe Grüße und einen schönen Sonntag, Dina

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      • immerferien 15. März 2015 um 15:52

        Aber gottseidank hattest du jetzt die Geduld. Mir hat es Freude gemacht, deine Kunstwerke zu bewundern!
        Viele Grüße
        Maria

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      • Dina 15. März 2015 um 16:23

        Danke ♡☆♡

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  4. sylvche 15. März 2015 um 21:35 Reply

    Ich finde auch sie sehen toll aus und schmecken sicher noch besser, aber das wäre mir eindeutig zu viel Aufwand – meinen größten Respekt! :)

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  5. Michael 23. März 2015 um 19:27 Reply

    Würde ich nie hinkriegen, da ich ein Back-Idiot bin. Echte Handwerkskunst, Respekt.

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    • Dina 24. März 2015 um 11:18 Reply

      Lieber Michael, ja, genau diese Handwerkskunst hat mich schier zum Verzweifeln gebracht. Aber manchmal muss man einfach dran bleiben ;) Da passt der Spruch „es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ ganz gut. Mit ein bisschen Übung und guter Anleitung hat’s ja dann zum Glück geklappt :D
      Liebe Grüße, Dina

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