Nachdem ich frisch aus meinem Ausflug nach Südschweden zurückkomme, möchte ich natürlich etwas typisch Schwedisches mit Euch teilen. Bezaubert von den vielen süßes Leckereien, die man in jeder „Bageri“ findet, habe ich mir den Klassiker ausgesucht. Diese herrlich lockeren Zimtschnecken (schwedisch: kanelbullar) schmecken am besten frisch und passen sowohl auf den Frühstücks- als auch auf den Kaffeetisch.
Zutaten
Für den Teig
- 400 + 50g Mehl
- 75g Butter
- 200 + 50 ml Milch
- 25g Hefe
- 75g + 1 TL Zucker
- Je ½ TL Salz und Kardamom
Für die Füllung
- 50g Butter
- 100g Zucker
- 1 EL Zimt
Für oben drauf
- 1 Eigelb
- Hagelzucker nach belieben
Zubereitung
Hefeteig ist sehr einfach. Nur bei der Zubereitung müsst ihr euch etwas in Geduld üben. Am besten ihr plant ca. zwei Stunden Zeit ein und stellt die Zutaten rechtzeitig raus, damit sie alle die gleiche Temperatur haben.
Als erstes muss der Vorteig angesetzt werden: Dazu könnt ihr in einem kleinen Topf 50 ml Milch mit einem Teelöffel Zucker erwärmen. Achtung: Die Milch sollte nur lauwarm sein, denn wenn sie heißer wird, ist die Hefe hinüber. Nun die Zuckermilch in eine kleine Schüssel füllen, die Hefe hinzubröseln und diese darin durch rühren auflösen. Mehl darüber geben und umrühren. Den Vorteig ca. 20 bis 30 Minuten an einem warmen Ort unter einem Tuch ruhen lassen. Dass er fertig ist, seht ihr daran, dass der Teig ca. doppelt so groß und mit kleinen Bläschen überzogen ist.
Nun ist der richtige Teig dran: Falls die Butter nicht weich genug ist (zimmerwarm), könnt ihr sie in einem kleinen Topf bei geringer Hitze schmelzen. Dann müssen alle trockenen Zutaten – Mehl, Zucker, Salz und Kardamom in einer großen Schüssel vermischt und mit der Butter und der Milch verknetet werden. Ich nehme dazu immer zuerst den Knethaken meines Mixers. Wenn absehbar ist, dass sich der Teig gut vermengt hat, kommen die Hände zum Einsatz. Da der Teig Butter enthält, müsst ihr die Arbeitsfläche auch nicht bemehlen. Knetet den Teig mit den Händen noch ca. 5 bis 10 Minuten weiter, bis sich eine geschmeidige Teigkugel gebildet hat. Lasst den Teig dann mit einem Tuch abgedeckt für 30 Minuten an einem warmen Ort ruhen.
Jetzt kommen wir endlich zu den Schnecken: Mischt für die Füllung 100g Zucker mit 1 EL Zimt und stellt Euch 50g zimmerwarme Butter bereit. Nun könnt ihr den Teig befreien und ihn noch einmal ordentlich durchwalken. Dann rollt ihr ihn mit einem Nudelholz rechteckig ca. 1 cm dick aus. Bestreicht ihn mit Butter und bestreut ihn mit der Zimt-Zucker-Mischung. Nun müsst ihr in nur noch an der langen Seite aufrollen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Nehmt dazu ein scharfes Messer und übt nicht zu viel Druck aus – sonst zerdrückt ihr die Schnecken. Bei der angegebenen Teigmenge entstehen bei mir ca. 16 Zimtschnecken. Je nachdem, wie ihr es mögt, könnt ihr die Schnecken entweder auf ein mit Backpapier bestücktes Backblech legen oder in eine Muffin-Form setzen (dann werden sie schön hoch). Die Schweden setzen sie auch gerne in Papierförmchen, damit die Kanelbullar schön rund bleiben. Ich mache meist zwei Bleche / Muffin-Formen fertig und backe sie dann nacheinander.
Wenn ihr die Schnecken drapiert habt, müssen sie noch einmal für 30 Minuten unter einem Tuch ruhen. Dabei gehen sie noch einmal ordentlich auf. Nach ca. 15 Minuten Ruhezeit ist es dann auch endlich soweit den Ofen anzuschmeißen: Heizt ihn auf 225°C vor.
Nach Ende der Ruhezeit könnt ihr die Schnecken noch mit Eigelb einstreichen und nach Belieben mit Hagelzucker bestreuen. Den habe ich leider in keinem Geschäft gefunden und im Nachhinein auch nicht vermisst… auch wenn er klassischerweise dazu gehört.
Die Kanelbullar brauchen – auf mittlerer Schiene gebacken – ca. 8 Minuten, bis sie fertig sind. Esst sie lauwarm oder lasst sie unter einem Tuch auskühlen, damit sie nicht hart werden. Probiert auch mal aus, zu der Füllung kleingeschnipselte Äpfel und Walnüsse zu geben, das schmeckt auch super lecker!
Das Rezept als PDF-Datei zum Ausdrucken gibt’s *hier* oder im Rezeptindex unter Z.
Bei den Schweden hört auch Vieles mit „Bullar“ auf, kann das sein? Was heißt das eigentlich? Ich liebe ja Zimtschnecken, aber bis ich die mal nachbacke…
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Ich spreche leider kein Schwedisch ;) Aber mir wurde (von einer Schwedin) gesagt, dass „kanel“ Zimt heißt und „bulle“ (Mehrzahl eben „bullar“) Brötchen. Das macht auch Sinn.
Und zum Nachbacken kann ich nur sagen: Ausprobieren! :D
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