Schluss mit Glühwein! Es lebe der Mulsum!

Mulsum

Ich liebe es auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs zu sein. Überall duftet es herrlich nach Gewürzen, nach Maronen und zugegebener Maßen nach Spießbraten und Bratwurst. Aber ich muss zugeben: Nach einem oder zwei Gläsern Glühwein wird mir schlecht. Ich trinke dann lieber heißen Orangensaft oder heißen Kakao. Also habe ich ein altes Rezept herausgekramt… ein wirklich altes! Denn schon die Römer wussten, was gut ist, und mischten Wein mit Honig und Gewürzen. Das Schöne daran: Mulsum* – so nennt man den römischen Würzwein – kann man so süßen, wie man möchte. Ich habe Euch hier mein Lieblingsrezept aufgeschrieben. Es gibt tausend weitere Varianten – da sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Probiert zum Beispiel einmal aus, zusätzlich Thymian, Anis oder Koriandersamen hinzuzugeben.

Zutaten

  • 1 Liter trockener Weißwein
  • 15 Pfefferkörner
  • 10-15 Lorbeerblätter (je nach Größe)
  • 125 g Honig

Zubereitung

Die Zubereitung geht ratzfatz: Zählt die Pfefferkörner ab und zerstoßt sie ein bisschen. Das geht am Besten im Mörser oder mit der Klinge eines breiten Messers. Schüttet den Wein in einen Topf und gebt die Lorbeerblätter und zerstoßenen Pfefferkörner hinzu. Erwärmt den Wein zusammen mit den Gewürzen lasst ihn 10 Minuten bei schwacher Hitze ziehen (nicht kochen). Zum Schluss gebt ihr den Honig hinzu und rührt solange um, bis sich der Honig aufgelöst hat. Wenn Ihr weder Pfeffer oder Lorbeerblätter in eurem Glas haben möchtet, könnt ihr den Würzwein noch einmal durch ein feinmaschiges Sieb oder durch ein Mulltuch abseihen.

Das Rezept eignet sich prima für die eigene Weihnachtsfeier oder fürs Wintergrillen! Das Rezept als PDF-Datei zum Ausdrucken gibt’s übrigens *hier* oder im Rezeptindex unter M.

Weintipp: Ich habe einen trockenen Chardonnay verwendet, aber ihr könnt auch jeden anderen trockenen Weißwein nehmen. Er sollte nur eine schöne Säure haben und nicht süß sein! Denn die Süße bekommt er vom Honig.

*Mulsum: Mulsum ist durch viele antike Quellen überliefert. Es gibt zahlreiche Varianten, ihn zuzubereiten. Die Römer tranken Mulsum unter anderem vor dem Essen, denn er galt als appetitanregend. Aber auch medizinisch sollte er wertvoll sein. Laut dem römischen Gelehrten Plinius (23/24 – 79 n. Chr) antwortete der über hundertjährige Romilius Pollio auf die Frage, wie er sein hohes Alter erreicht habe: „Innen mit Mulsum, außen mit Öl.“ (Naturalis historia 22, 113).

Ich wünsche Euch einen schönen 2. Advent und proste euch aus der Ferne zu!
Auf Eure Gesundheit! :D

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8 Kommentare zu “Schluss mit Glühwein! Es lebe der Mulsum!

  1. Michael 7. Dezember 2014 um 21:03 Reply

    Hört sich spannend an. Wäre ich Sheldon Cooper aus der „BBT“, würde ich nun als meinen Senf dazu tun, das zu Würzwein die Römer geröstetes Brot nahmen – und daher der „Toast“ kommt, den man ausbringt. Bin aber nicht Sheldon :-) Ich werde dein Rezept ausprobieren, zumal ich gerade eine Flasche Weißwein habe die opferungsfähig ist… (so für sich genossen nicht grad der Knaller). Auch frei nach Plinius d.J.: „cum grano salis, bene est“ – warum dann nicht auch Gewürz in den Wein! Liebe Grüße, Michael

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    • Dina 7. Dezember 2014 um 21:30 Reply

      Ich hab auch einen Wein genommen, der mir für sich alleine auch nicht so geschmeckt hat ;)

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  2. Pfefferschote 8. Dezember 2014 um 8:55 Reply

    Ich könnte mir etwas Chili auch sehr gut darin vorstellen. Klingt wirklich lecker, mir gehts da so wie Dir: von zuviel Glühwein wird mir auch immer schlecht. :)

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    • Dina 8. Dezember 2014 um 8:59 Reply

      Oh, das freut mich, dass ich damit nicht alleine bin! :)

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  3. Weinlaie 8. Dezember 2014 um 18:12 Reply

    Klasse! Mulsum haben wir damals im Lateinunterricht (Praxisteil: Kochen nach lateinischen Rezepten) auch gemacht. :)

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    • Dina 8. Dezember 2014 um 18:36 Reply

      Ich finde Mulsum auch klasse! Liebste Grüße, Dina

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  4. Uwe 30. April 2018 um 3:36 Reply

    Danke. Auch fürs pdf.
    Nach sowas klassischem habe ich gesucht. :-)

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    • Dina 7. Mai 2018 um 10:54 Reply

      Das freut mich zu lesen, Uwe!

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